Klassische Homöopathie - Theorie

Was bedeutet "Akut"?

Chronisch akuter Zustand

Jede akute Erscheinung, die nicht unfallbedingt auftrat, steht in unmittelbarem Bezug zur Lebenskraft, ist kurzfristige Entlastung und Signal der Lebenskraft von den sie beeinflussenden Miasmen. Somit müssten solche Symptome eigentlich als „akuter Zustand einer chronisch-miasmatischen Belastung„ bezeichnet werden. Man könnte sie auch mit einem Ventil vergleichen, das rein technisch gesehen die Aufgabe hat, bei hohem Druck zu öffnen und damit den Druck wieder zu verringern, bevor es zu größeren Schäden kommt. Bekämpft man nun immer nur und ausschließlich diese akuten Krankheiten, nimmt man dem Körper die Möglichkeit der Entlastung, was dazu führt, dass sich der akute Krankheitsprozess wieder nach innen richtet und es zur Unterdrückung kommt. Für's Erste sind damit die Symptome zwar verschwunden, doch erscheint das aus der Sicht einer ganzheitlichen Wahrnehmung des Patienten wenig sinnvoll und läuft dem Bestreben, eine völlige Heilung zu erreichen, zuwider. Meist ist zu beobachten, dass diese akuten Krankheiten im Laufe des Lebens an Gefährlichkeit zunehmen und sich von der Oberfläche in innere Regionen des Körpers verlagern. Ein beispielsweise öfter beobachteter Zusammenhang ist die äußerliche Behandlung eines Hautausschlags, der nach dessen Vergehen Asthma entstehen lässt.

Akutphasen chronischer Krankheit

Auch die sog. chronischen Krankheiten wie Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen kennen Phasen, die akut behandelt werden müssen, was sich nach der aktuellen Symptomatik orientieren muss. Das Vorgehen in solchen Phasen muss in eine Therapiestrategie eingebettet sein, die eine Behandlung der Grundkrankheit vorsieht. Schließlich sind diese nicht im akuten Sinn zu verstehen, da die Grunderkrankung den Charakter hat, schubweise zu verlaufen. Hier ist vom Behandler zu entscheiden, wie vorgegangen werden muss. Das richtet sich auch nach den Reaktionen auf die dann gegebenen Arzneimittel. Es ist unbedingt nötig, Arzneimittelreaktionen einschätzen zu können, um am Ende nicht mehr zu schaden, als zu nützen.

Eine chronischen Behandlung schließt nicht aus, dass es einmal nötig werden kann, akut zu verordnen.

Akute Beschwerden - was tun?

Oft genug hört man, dass man bei Verletzungen bestimmte Mittel bedenkenlos nehmen könne. Das mag teilweise zutreffen, da bestimmte Arzneien eine überdeutliche Beziehung zu den üblichen Verletzungen zeigen. Es zeigt sich aber auch, dass die Wirkung schon am 2. Tag nicht mehr so deutlich ist, besonders wenn Schäden umfangreicher sind. Hier müssen geeignete Mittel folgen. Dazu ist neben einer guten Kenntnis der Arzneimittel und deren Grenzen das Wissen um die Häufigkeit und Art deren Anwendung nötig. Andernfalls kommt es schon mal vor, dass man sich wundert, wenn das erst gut wirkende Mittel keine Wirkung mehr zeigt. Was im ersten Augenblick passt, muss nicht unbedingt dem Heilungsverlauf gerecht werden. Meinen PatientenInnen empfehle ich sich baldmöglichst für eine Abstimmung mit mir in Verbindung zu setzen.


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