Kritisch gedacht - Hormone

PROBLEMATISCHE HORMONTHERAPIE

Schon seit einigen Jahrzehnten werden v.a. in der Gynäkologie, zur Schwangerschaftsverhütung, aber auch bei Beschwerden in den Wechseljahren Hormonbehandlungen kritiklos verordnet und verlangt. Hinzugekommen sind in den vergangenen Jahren so manche andere Hormontherapie in verschiedenen Bereichen.

Bei all den scheinbaren Vorteilen, die so gerne in den Vordergrund gestellt werden, wird gerne vergessen, dass es keine Dauermedikation geben kann, die nicht auch zu unerwünschten Wirkungen im Körper führt. Die Wirkungen körpereigener Hormone sind von der oberflächlichen Wirkung abgesehen immer sehr komplex. Das rührt einfach daher, dass unser Hormonhaushalt, ob Frau oder Mann, äußerst komplex verknüpft ist. Die einen wirken nur in einem lokal begrenzten Bereich, während andere eine übergeordnete Wirkung auf den Körper haben. Immer wieder deckt die moderne Forschung hier Zusammenhänge auf, findet neue Hormone und schon das zeigt, dass wir nur über ein begrenztes Wissen verfügen. Die langfristigen Auswirkungen bei Einnahme künstlicher Hormone sind somit natürlich auch nur schwer einzuschätzen. Wie bereits so manches Mal in der Vergangenheit wird in Ermangelung besserer Alternativen trotzdem damit behandelt ohne aber genau einschätzen zu können, welche Auswirkungen dies über Jahre haben wird. Natürlich wissen wir heute einiges mehr über die Langzeitfolgen von Hormonen, als noch vor vielen Jahren. Dieses Wissen ist erschreckend und beängstigend, denn der oft anfangs angepriesene positive Effekt stellt sich als gar nicht so sicher heraus. Erkauft wird dies mit unkalkulierbaren Risiken, die niemand in Kauf nehmen würde, wenn gute Alternativen bekannt wären. Dazu kommt, dass diese Erkenntnisse mit großer Wahrscheinlichkeit nur bruchstückhaft sind und die Spitze eines Eisberges darstellen.

Schon grundsätzlich führt ein Eingriff in den Hormonhaushalt eines einzelnen Hormons zwingend zu einer Verschiebung bei anderen Hormonen, da es hier untereinander Abhängigkeiten in der Kontrolle und Bildung gibt. Schon aus diesem Grund ist es sehr schwer zu sagen, welche physiologischen Wirkungen sich langfristig daraus ergeben und noch viel schwerer wird es vor dem Hintergrund der Individualität des Einzelnen.

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So wird beispielsweise - um eine Schwangerschaft zu verhindern - ein erhöhtes Thromboserisiko in Kauf genommen, aber auch frühzeitiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu erkranken. Dass unbequeme Verhütungsmethoden von natürlichen über mechanische bis hin zur Enthaltsamkeit hier außen vor bleiben und statt dessen Arzneimittel mit gravierenden Langzeitfolgen über Jahrzehnte eingenommen werden, scheint bedenklich. Andererseits lebt auch dieser Wirtschaftszweig von Angebot und Nachfrage. Designermedikamente könnte man diese Kategorie z.T. nennen, wenn sie nicht aus medizinischer Notwendigkeit verordnet wird. Schließlich sollen sie uns die Gestaltung unseres Lebens ohne Einschränkungen ermöglichen.

Die Verwendung von Hormonen in den Wechseljahren ist dabei noch nachvollziehbar, wenn es hierbei zu starken Symptomen kommt. Eine Heilung im homöopathischen Sinne ist dies allerdings nicht. Doch auch hier wird nicht nur weit über das Ziel hinaus geschossen, sondern auch sehr wenig individuell gearbeitet. Die versprochenen positiven Wirkungen auf die gefürchtete Osteoporose, auch Herz-Kreislauferkrankungen, usw. lassen sich nach neueren Untersuchungen und laut Kritikern eher schwer aufrecht erhalten. Das Überprüfen der Forschungsergebnisse, die solche Aussagen zum Ergebnis hatten, brachte gravierende Mängel zutage, sodass hier fast jede Argumentation zugunsten solcher Behandlungen weg fällt. Die Grundlage auch dieser Beschwerden ist immer in einer Dysharmonie der Lebenskraft zu finden und diese, treffend behandelt, macht jede Hormonbehandlung unnötig, da bei Harmonie der Lebenskraft keine Symptome auftreten.

Ein weiterer großer Anwenderkreis wird mit Schilddrüsenhormonen behandelt. Der Verlauf ist hierbei von unproblematisch bis hin zu paradoxen Phänomenen. Statt des erwünschten Effektes kommt es teilweise auf längere Sicht zu einem Umkehreffekt, der das Gegenteil des Gewünschten bewirkt. Dies lässt sich für den Homöopathen sehr leicht aus den entsprechenden Arzneimittelbildern erklären. Eingehen kann ich auf diesen speziellen Anwendungsbereich kaum, da dieser, wie auch die Wirkung der Behandlung derart komplex ist, dass dies den Rahmen hier sprengen würde. Bei einer starken Unterfunktion kann die Gabe von Schilddrüsenhormon zeitweise Sinn machen, aber es muss parallel immer einen langfristige Lösung einer solchen Funktionsstörung angestrebt werden.


HORMONÄHNLICHE SUBSTANZEN

Hiermit fallen auch die angepriesenen hormonähnlichen Wirkungen von Phytotherapeutika (Pflanzenheilmitteln). Dabei ist deren Wirkung teils noch komplexer, als die chemisch produzierten, denn zusätzlich wirken noch weitere Inhaltstoffe. Diese Zusatzwirkung kann sich einmal günstig, das andere Mal sehr ungünstig auswirken. Andererseits finden wir in unserer Umgebung inzwischen viele Giftstoffe, die beispielsweise in der Kosmetik, im (fragwürdigem) Pflanzenschutz oder in der Kunststoffherstellung (z.B. Weichmacher in Kunststoffen) verwendet werden. In diesem Bereich gibt es beängstigende Untersuchungen, die uns klar machen, wie weit viele Wirkungen reichen und bereits zu starken Veränderungen in der Natur geführt haben. Diese machen natürlich auch vor Menschen nicht halt. Meist wird diese hormonähnliche Wirkung vor dem Einsatz überhaupt nicht überprüft, sondern meist erst hinterher erkannt. Vielfach wird das Probelm auch heruntergespielt, da die wirtschaftlichen Interessen zu groß sind.

In diesem Fall sind ganz klar wir, als die Verbraucher aufgefordert, bei Bekanntwerden solcher Missstände unser Kaufverhalten so schnell zu verändern, dass die entsprechenden Hersteller sich künftig vor einer Markteinführung über die Qualität ihrer Produkte und deren Inhaltsstoffe Gedanken machen. Selbstkritisch muss man andererseits auch bedenken, dass viele Produkte „designt“ werden, weil wir nicht bereit sind, mit einer anderen Zusammensetzung Einschränkungen in Kauf zu nehmen oder einen höheren Preis zu bezahlen. Als Beispiel kann hier der Einsatz von Emulgatoren in Sonnenmilch dienen, weil wir nicht bereit sind hinzunehmen, dass sie verklumpt bzw. die einzelnen Bestandteile sich abscheiden.


FAZIT

Sowohl therapeutisch eingesetzte Hormone, als auch hormonähnliche Stoffe sind sowohl für die gesamte Natur auch speziell für den Menschen schädlich. Beide werden in der Natur nicht wie natürliche Stoffe abgebaut und haben noch nach Jahren eine starke Wirkung. Andererseits entscheiden wir, was wir haben wollen und was nicht und können dies über unser Konsumverhalten steuern. Schlussendlich wird uns dauerhaft nur das angeboten werden, was wir kaufen bzw. einnehmen.


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