Die homöopathische Behandlung bei gynäkologischen Erkrankungen

Menstruation – Empfängnis – Wechseljahre

Homöopathisch gesehen stellen sie ein breites Feld verschiedenster Krankheiten und Störungen dar, deren unterschiedlichste Ursachen hier gar nicht aufgezeigt werden kann. Wichtige und ergänzende Informationen finden Sie auch unter Hormone, Krebs und Schwangerschaft, weshalb ich hier auf die dort beschriebenen Symptome und Krankheiten nicht eingehen möchte.


Periodenbeschwerden sind nicht normal

Vielmehr weisen sie auf eine tiefsitzende Störung der Lebenskraft hin. Menstruationsbeschwerden treten teilweise bereits mit der ersten Regel in der Pubertät auf, ziehen sich durchs Leben bis die Wechseljahre eintreten und werden oft als "Schicksal" hingenommen. Hier ist wie immer eine familiäre oder erworbene miasmatische Belastung die Ursache. Viele halten das für normal, weil ja schon die Mutter und Großmutter dies so erlebten. Das zeigt auch, wie tief verwurzelt die Grundbelastung sein kann. Interessant ist auch hier die individuelle Symptomatik, der Charakter des Schmerzes, der genaue Zeitpunkt des Auftretens, aber auch Verlauf von Regel und Zyklus, das Aussehen des Regelblutes usw. . Zusammen mit den anderen kleinen und großen Neben-Beschwerden ergeben sie ein Gesamtbild, das zum Arzneimittel führt.

Bei extremen Beschwerden wird heute nicht selten aufgrund einer Bauchspiegelung die Diagnose Endometriose gestellt. Hierbei ist Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter im Bauchraum zu finden, was die damit verbundenen Beschwerden hervorruft. Vielfach wird hier auch operativ versucht, die Probleme zu lösen, indem endoskopisch Gewebe entfernt wird. Trotzdem kommt es häufig zum wiederholten Auftreten und benötigt zumindest parallel eine andere Vorgehensweise. Schließlich hat jede Operation ihre Risiken und kann durch die folgende Narbenbildung wiederum Beschwerden nach sich ziehen. Die treffende und individuelle homöopathischen Behandlung soll der Körper über die Lebenskraft anregen, die Krankheit selbst zu regeln, was die Symptome abnehmen und im besten Fall verschwinden lassen wird. Das konnte ich so auch in der Praxis beobachten.


Immer wenn sie Pillen nahm ...

Dort wo keine behandlungsbedürftigen Grundprobleme im gynäkologischen Bereich bekannt sind, hat sich die Einnahme der Pille häufig als unproblematisch herausgestellt und stört die homöopathische Behandlung nicht unbedingt.
Oft ist es aber nicht einfach, die gesundheitlichen Auswirkungen von Hormonen zu beurteilen, denn der weibliche Körper reagiert sehr unterschiedlich auf das künstliche Wegfallen der Regel - von problemlos bis hochproblematisch. Auch die dokumentierten Langzeitfolgen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es muss wohl davon ausgegangen werden, dass die Evolution sich beim weiblichen Menschen die Regelblutung nicht "zum Spaß" hat einfallen lassen. In vielen Völkern wird sie als Reinigung verstanden. Gerade das naturgemäße Wegfallen der Menstruation zeigt mit vielerlei Symptomen, dass eine Hormonveränderung keine Kleinigkeit ist. Man könnte sagen, der "Druck" in der Lebenskraft steigt, was in der Folge eben zu verschiedensten Symptomen führt. Auch das vorzeitige Ausbleiben der Regel stellt ein Problem dar, wenn manche Frau diese Tatsache auch durchaus als angenehm empfinden mag. Hinzu kommt bei Hormoneinnahmen natürlich die Wirkung der künstlichen Hormone selbst. Auf die Grundproblematik von Hormongaben gehe ich im Beitrag Hormone ein.

Grundsätzlich ist für den Körper jede Manipulation ein Problem, da hierdurch die Grundproblematik nicht gelöst wird. Werden Beschwerden in diesem Bereich homöopathisch erfolgreich erfasst, verschwinden nicht nur diese lokalen Probleme, sondern es kommt zu einer breit gestreuten Besserung verschiedenster kleiner und größerer Beschwerden.

Wechselbeschwerden - Klimakterium

Die Wechseljahre leiten eine Phase ein, in der der Körper die monatliche Entlastung nicht mehr nutzen kann. Dies ist grundsätzlich physiologisch und sollte eigentlich zu keinen Symptomen führen. Liegt jedoch eine entsprechende Grundbelastung vor und fällt das "Ventil" Menstruation weg, entstehen häufig Symptome. Diagnostisch könnte man dies natürlich auf das Wegfallen der Hormonausschüttung reduzieren. Allerdings erklärt dies nicht die Verschiedanartigkeit der Beschwerden, die sich bei genauer Befragung individuell zeigen. Die regelmäßige Einnahme von Hormonen stellt keine Lösung, sondern eine Verschiebung der Symptome oder sogar Unterdrückung - mit allen damit verbundenen Problemen - dar. Zudem erhöht sich die Gefahr, an anderen schweren Leiden (siehe Beipackzettel) zu erkranken. Eine langjährige Medikation ist jedoch keine Lösung. In der klassischen Homöopathie wird eine Reduzierung der grundsätzlichen Belastung angestrebt, was bei passender Behandlung in der Folge dazu führt, dass die Symptome weniger werden und schließlich verschwinden.


Unerfüllter Kinderwunsch - wenn die Empfängnis nicht stimmt.

Zum Thema "schwierige Empfängnis" gab es vor einigen Jahren eine kleine Studie in England, die den Schwangerschaftswunsch bei 2 Gruppen behandelte, wobei die homöopathisch behandelten Paaren im Gesamten deutlich besser abschnitten. Die schulmedizinische Behandlung nicht nur weniger erfolgreich, sondern auch um ein vielfaches teurer – und problematischer während der Schwangerschaft. Bei unerfülltem Kinderwunsch muss natürlich immer auch geklärt werden, ob die Probleme nicht auch auf der männlichen Seite liegen, was vom starken Geschlecht nicht selten mal ausgeklammert wird. Zudem zeigt sich bei der Behandlung, dass die längerfristige Einnahme von Hormonen den Körper blockieren kann. Diese zu lösen ist mit homöopathischen Arzneimitteln durchaus denkbar. Damit konnte einigen Paaren bereits homöopathisch geholfen werden, wenn natürlich auch nicht immer.


WEITERE PROBLEME - IN DER HOMÖOPATHIE ENTSCHEIDET NICHT DIE DIAGNOSE

Die Diagnose, ob sie nun auf Polypen, Zysten oder gar Krebs lautet, ein erhöhter PAP-Test festgestellt wurde usw., spielt bei der homöopathischen Behandlung eine untergeordnete Rolle. Die individuellen Symptome, wie die Belastung im Hintergrund werden erfragt, die Situation analysiert und nach bestem Wissen und Gewissen behandelt –, am besten erfolgreich. Allerdings lässt sich der Erfolg der Behandlung auch in den entsprechenden Verfahren, wie Ultraschall, Labor u.ä. nachweisen. Gerade für den Verlauf einer Erkrankung und die Kontrolle der Heilung ist eine sinnvolle Zusammenarbeit mit Gynäkologen wünschenswert.


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