LEBENSKRAFT – INFORMATION UND IDEE

Die Frage nach dem Leben, seiner Entstehung, Sinn und Ende bewegt die Menschen vermutlich, seit sie die Erde bevölkern. Schon die einfache Frage: „Was ist Leben?“ bringt uns in Erklärungsnöte, und wir stellen fest, dass es bei weitem schwerer als gedacht ist, den Begriff Leben zu erklären.

Wie oft stehen wir vor großartigen Werken der Kunst und staunen über die Inspiration und das Wirken solch schaffender Menschen. Die Ursprünge solchen Schaffens bleiben uns Normalsterblichen verborgen, doch ihre Wirkung auf uns verfehlen solche Werke nicht. Würden wir den Künstler fragen, sind es oft scheinbar alltägliche Dinge oder Geschehnisse, die den Anstoß gaben, die Idee aufkeimen ließen. Ab einem bestimmten Punkt wurde der Künstler aktiv und das Ergebnis ist für uns oft tief beeindruckend.

Dass die Entstehung unserer Welt, des gesamten Kosmos im Kleinen wie im Großen ein Zufallsprodukt sein soll, muss durchaus in Frage gestellt werden. Es ist mir nicht vollstellbar, dass etwas derart Vollkommenes aus sich heraus entstanden sein soll. Hinzu kommt das großartige Wunder des Lebens. Es muss eine Idee des Lebens existiert haben, noch bevor das erste primitive Leben auf der Erde entstehen konnte. Somit ist die Entstehung des Lebens wohl keinem Zufall zuzuschreiben, sondern eher das Werk eines großartigen, ja des größten Künstlers.

Wenn wir nun diese Idee des Lebens, wie sie zur Existenz eines Organismus führte, als Lebenskraft oder Lebensdynamik erkennen, muss uns auch klar werden, dass sie – im Bewusstsein eines irgendwann eintretenden Todes – begrenzt ist. Sekunden nach diesem Tod hat sich noch kein Teil der Materie verändert. Alle Moleküle, Zellen etc. erscheinen exakt wie zuvor. Doch es ist kein Leben mehr im Körper, und die Funktion steht still. Was ist also Leben? Nur Zellen, Materie oder nicht viel mehr die Kraft, die diese zu Funktionen anregt? Eine Kraft, die die Idee des Lebens darstellt, nach der sich die Materie ordnet und funktioniert.

Japanische Zierkirsch Schon beim entstehenden Leben wird eine Veränderung der Lebenskraft auch Veränderungen am Körper mit sich bringen, denn wenn die Idee nicht stimmt, kann das Ergebnis nicht besser sein. Materie dagegen kann nicht sterben, Materie ist immer tot. Somit ist die Lebenskraft etwas, wonach sich die Materie des Organismus ordnet, ihr verlöschen die Grenze des Lebens. Manche mögen diese Dynamik des Lebens als etwas erweiterbares, verlängerbares sehen. Ich selbst vergleiche diese eher mit einer Kerze. Sie hat eine begrenzte, vorgegebene maximale Brenndauer je nach Größe und Material, doch die Länge der Brenndauer lässt sich durch äußere Gegebenheiten verändern. Kann sie geschützt mit ausreichend Sauerstoff brennen, bleibt sie uns bedeutend länger erhalten, als wenn sie im Gegenteil im Zug steht, zu wenig Sauerstoff bekommt, das verflüssigte Wachs immer wieder ausgegossen wird. Die Baustoffe, den Körper, den wir durch die Vererbung als Konstitution mitbekommen haben, ist genetisch fixiert. Die Lebenskraft als Energie ist eher eine Art Potential. Sie „brennt“ ähnlich einer Kerze langsam herunter und wird mit Sicherheit auch irgendwann verlöschen. Wir haben die Möglichkeit, einem vorzeitigen Verlöschen dadurch entgegen zu wirken, dass wir Faktoren, die zu stark stören, ausschalten. Solche äußeren und veränderlichen Faktoren sind unsere Umwelt, die Ernährung, Arbeits- und Lebensbedingungen, Partnerschaft, usw. Der Verbrennungsvorgang könnte mit dem Wirken der Lebenskraft verglichen werden. Man könnte meinen, wenn man die Verbrennung verhindere, könne man ja ewig existieren, doch das täuscht. Dann wären wir auch ohne Lebensäußerungen, also tot.

Für Gesundheit ist eine harmonische Lebenskraft Voraussetzung. Kommt es zu Störungen, werden sich diese in Symptomen und Krankheiten äußern. Ist die Lebenskraft von Eltern nicht harmonisch, wird sich diese Disharmonie auch bei den Nachkommen zeigen.


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